Die Soundcore Liberty Neo habe ich jetzt 5 Wochen in Gebrauch. Ausschließlich zum Musik hören Zuhause, beim Walking oder jetzt da das Wetter schöner wird auf dem Balkon... - es sind übrigens meine ersten In Ear-Kopfhörer mit Bluetooth-Anbindung. Ich habe es in der Vergangenheit immer irgendwie geschafft, dass sich das Kabel meiner bisher genutzten recht guten In-Ear-Kopfhörer (Sony MDR-XB50AP) im Laufe der Zeit verdrehte, was mich immer genervt hat. Daher mal der Versuch kabellos Musik zu hören. Ein kleines Vermögen wollte ich dafür aber nicht sofort ausgeben, aber natürlich auch keinen offensichtlichen Billig-Schrott erwerben. Länger als eine Stunde pro Tag sind die In Ears bei mir sowieso nie in Betrieb. 50 € waren daher mein Preislimit.
Inbetriebnahme der Soundcore Liberty Neo war relativ einfach. Ein Kopfhörer (links) funktionierte bei der ersten Inbetriebnahme leider nicht. Nach dem in der Bedienungsanleitung empfohlenen Reset hat die Verbindung der beiden Hörer untereinander erfolgreich geklappt und seitdem ist das Problem beseitigt. Vorteilhaft ist die Tatsache, dass sich die Hörer bei Entnahme aus der Ladebox, sofern diese einmal gekoppelt sind, sofort mit dem Smartphone (in meinem Fall ist das ein Samsung Galaxy A50) verbinden. Verbindungsabbrüche hatte ich noch nie. Die Verbindung bleibt auch in der Wohnung, wenn man mal das Zimmer wechselt oder draußen auf dem Balkon entspannt, selbst wenn sich das Handy nicht mehr in unmittelbarer Nähe befindet, absolut stabil. Unterwegs hat man ja eh immer das Handy dabei, somit sind dieses und die Hörer dann ja nie weit voneinander entfernt...
Klanglich bin ich mit den Soundcore Liberty Neo soweit zufrieden. Ganz anspruchslos bin ich in Sachen Klangqualität übrigens nicht. Im Büro nutze ich eine Bluetooth-Box von Bang & Olufsen (Beoplay A1) und Zuhause ein Paar Sonos Play One. Guter Klang ist mir also schon wichtig. Ich höre überwiegend eher ruhige Sachen aus den Bereichen Lounge, Downbeat, Deephouse und ein wenig Jazz sowie Softrock. Als Referenz in Sachen Klang haben sich bei mir übrigens schon seit Jahren die erfolgreichen Alben von Blank & Jones ("Relax" bzw. die "MIlchbar Norderney"-Sampler) bewährt. Jede B&J-Compilation ist perfekt abgemischt und ideal, um die Klangqualität des Endgerätes auszuloten. Denn meiner Erfahrung nach ist die Qualität der Aufnahme mindestens so entscheidend für den Klang wie das Endgerät als solches. Eine Aufnahme von vor 30 oder mehr Jahren, womöglich auch noch mies abgemixt, wird auch mit den besten Endgeräten nie perfekt klingen. Ausnahmen gibt es natürlich (Pink Floyd, Dire Straits, Sade beispielsweise). Gilt auch für Streaming via Spotify bzw. Amazon Music oder was auch immer. Ganz entscheidend ist immer und buchstäblich zuerst die Arbeit des Toningenieurs/Produzenten im Aufnahmestudio.
Jedenfalls klingen die Soundcore In Ears sofern die Aufnahme bassig, dynamisch und satt abgemischt wurde für den aufgerufenen Preis sehr gut. Also mir reicht der Bass auf jeden Fall; das Stereopanorama wird exakt und detailliert wiedergegeben. Weniger gut, aber bei In Ears wohl leider üblich, ist beim Gehen eine gewisse Übertragung des Trittschalls, die manchmal unangenehm werden kann. Den Hörern beigelegt sind diverse Silikonaufsätze für die Ohrpolster, so dass eine individuelle Anpassung nach ein wenig Ausprobieren klappen sollte. Außerdem gibt es speziell für dieses Modell noch verschiedene Größen sogenannter "Ear Wings", kleine Flügelchen, die zusätzlich am Hörer angebracht werden können; ist auf den Bildern hier ja auch gut erkennbar. Die habe ich allerdings nicht angebracht, der Sinn erschließt sich mir da auch nicht wirklich.
Eine vollständige Aufladung der Ladebox reicht bei mir übrigens für mehr als zwei Wochen (pro Tag ca. eine Stunde Musikhören), das reicht mir völlig.
Fazit also: Immer wieder erstaunlich was heute technisch machbar ist und trotzdem kein Vermögen kostet. Ich finde die Teile nett und würde sie wieder kaufen.
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