Die Stadt Fulda liegt am Fluss Fulda in Osthessen. Fulda ist mit gut 70.000 Einwohnern die neuntgrößte Stadt im Bundesland Hessen. Wahrzeichen von Fulda ist der Dom.
Fulda - Die Stadt Fulda liegt am gleichnamigen Fluss in Osthessen. Wie viele Einwohner hat Fulda? Die Stadt hat rund 70.000 Einwohner und ist damit die neuntgrößte Stadt im Bundesland Hessen. Die Kreisstadt des Landkreises ist eine von sieben Sonderstatusstädten in Hessen – also eine kreisangehörige Gemeinde mit mehr als 50.000 Einwohnern, die mehr Aufgaben und Rechte als sonstige kreisangehörige Städte hat, aber weniger als kreisfreie Städte.
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Für was ist Fulda bekannt? Die Stadt wird auch als Barockstadt, Domstadt, Bischofsstadt und Hochschulstadt bezeichnet. Gelegen in der Mitte von Deutschland zwischen den Mittelgebirgen Rhön und Vogelsberg ist sie auch bekannt als Stadt für Tagungen und Kongresse, als Musical-Stadt sowie für ihren ICE-Halt am Bahnhof mitten in der Stadt. Zudem trägt die Stadt den Titel Sternenstadt. Wahrzeichen ist der Dom St. Salvator.
Wo liegt Fulda? Von der Stadt sind die Landesgrenzen zu Bayern und Thüringen 15 beziehungsweise 25 Kilometer entfernt. Die osthessische Stadt war damit bis zum Ende der DDR eine Zonenrandregion. Während des Kalten Krieges galt die Region als gefährlichster Punkt. Im Bereich des „Fulda Gap“ wurde der Ausbruch eines Dritten Weltkrieges befürchtet.
Bundesland: | Hessen |
Größe (Einwohner): | 70.000 (Stand 16. August 2022) |
Höhe: | 261 m ü. NHN |
Fläche: | 104,05 km2 |
Vorwahl, Autokennzeichen: | 0661, FD |
Oberbürgermeister: | Heiko Wingenfeld (CDU), seit August 2015 |
Fulda, die Stadt in Osthessen, liegt etwa in der Mitte der Großstädte Kassel (Hessen), Frankfurt (Hessen) und Würzburg (Bayern). Frankfurt am Main ist 104 Kilometer entfernt, Würzburg 110 Kilometer, Kassel 106 Kilometer. Bis nach Erfurt (Thüringen) sind es 168 Kilometer.
Die Stadt Fulda kommt mit den Nachbargemeinden Petersberg, Künzell und Eichenzell als Stadtregion auf mehr als 110.000 Einwohner. Weitere Nachbargemeinden sind Großenlüder, die Stadt Hünfeld, Neuhof und die Stadt Schlitz im Vogelsbergkreis. Wie viele Einwohner hat der Landkreis? Im Landkreis leben insgesamt in 23 Städten und Gemeinden rund 223.000 Menschen.
Die Stadt Fulda besteht aus der Kernstadt und 24 Stadtteilen. In der Kernstadt leben etwa 43.000 Menschen. Der größte Stadtbezirk der Kernstadt ist der Aschenberg, ein von Hochhäusern dominierter und in den 1970er Jahren gegründeter Stadtteil, der auf einem Berg liegt und weit sichtbar ist. 8664 Menschen leben am Aschenberg. Größter Stadtteil der Stadt ist mit 2313 Einwohnern der Stadtteil Edelzell, der kleinste Stadtteil ist Besges (115 Einwohner).
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Fulda zählen (neben dem Dom) das Stadtschloss (heute Sitz der Stadtverwaltung), der barocke Schlossgarten, die Orangerie mit der Floravase, das Paulustor, die zwischen 819 und 822 erbaute Michaelskirche – eine der ältesten Kirchen in Deutschland – und der Frauenberg mit seinem Franziskaner-Kloster sowie das vier Meter große Bonifatiusdenkmal.
Fulda: Sehenswürdigkeiten in Fulda - aus dem Mittelalter und der Barockzeit
Das Alte Rathaus gehört zu den schönsten mittelalterlichen Bauten in der Innenstadt. Ebenfalls noch aus der Zeit des Mittelalters stammt der sogenannte Hexenturm. Er ist der am besten erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Fulda.
Der Dom St. Salvator zu Fulda, auch Hoher Dom genannt, ist die Kathedralkirche im Bistum und als Grabeskirche des Heiligen Bonifatius auch Ziel der Bonifatiuswallfahrt. Der Dom wurde zwischen 1704 und 1712 nach Plänen des Stiftsbaumeister Johann Dientzenhofer gebaut – wie auch das Stadtschloss (1708-1714) und das Paulustor (1709-1711).
Wie alt ist Fulda? Als Geburtsdatum von der Stadt kann der 12. März 744 betrachtet werden. An diesem Tag kam der aus Bayern stammenden Mönch Sturmius im Auftrag des Bonifatius („Apostel der Deutschen“) aus Hersfeld an den Ort, an dem dann das Kloster errichtet wurde. Der Name des Flusses ging dabei auf das Kloster und die Siedlung über.
Die Ratgar-Basilika war – als sie zwischen 791 und 819 an der Stelle der Gründungskirche von Sturmius im Kloster Fulda gebaut wurde – der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Das Münz- und Marktrecht bekam das Kloster am 1. Juli 1019 durch Kaiser Heinrich II. verliehen. Heute steht an der Stelle des Klosters der Dom. Er gilt als die bedeutendste Barockkirche in Hessen.
Die genaue Herkunft des Namens Fulda für den Fluss und damit auch das Kloster und die daraus entstehende Stadt ist ungeklärt. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia schreibt dazu: „Wahrscheinlichste Herkunft ist eine sogenannte Hydronymie (Gewässernamengebung) aus altsächsisch folda ‚Erde, Boden‘ und dem Grundwort -aha, das mit dem lat. aqua ‚Wasser‘ verwandt ist und in vielen deutschen Flussnamen auftritt.“
Die Stadt gibt die Bedeutung von Fulda mit „die Fließende“ an. Der Fluss entspringt in der Rhön auf etwa 850 Metern Höhe. Der Fluss legt von seiner Quelle auf der Wasserkuppe – dem höchsten Berg in Hessen – bis zur Mündung in die Weser bei Hann. Münden in Niedersachsen einen Weg von 218 Kilometern zurück. Er ist damit der längste Fluss in Hessen.
Ist Fulda „schön“? Ja, auf jeden Fall. Die Zuschauer des hr-Fernsehens haben die Stadt 2012 zur schönsten Stadt in Hessen gewählt. Neben dem Barockviertel mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten (Dom, Schlossgarten, Stadtschloss) lockt die Stadt auch als Einkaufsstadt. Das Bild der Innenstadt ist im Gegensatz zu vielen anderen Städten trotz Filialisten – Galeria, H&M – nach wie vor von inhabergeführten Geschäften geprägt.
Der City Marketing („Spüre Fulda“) hat das Ziel, die Anziehungskraft der Stadt langfristig weiter zu steigern. Am Rande der Innenstadt steht mit dem Emaillierwerk ein Shoppingcenter. Auch der Fluss lockt viele Touristen in die Stadt. Er kann zwischen Fulda und Bad Hersfeld mit dem Kanu befahren werden. Für Familien-Touren bietet sich der Abschnitt zwischen Schlitz-Hemmen und Schlitz-Pfordt an.
Im Jahr 2019 wurden in der Stadt insgesamt 420.627 Gäste gezählt. Ein Rekordwert. Überregionale Attraktionen sind dabei unter anderem der Weihnachtsmarkt und auch der Rosenmontagsumzug, der als der größte Umzug am Rosenmontag in Hessen gilt. Die Barockstadt gilt als Fastnachtshochburg. Schlachtruf der Fuldaer Karneval-Gesellschaft (FKG) ist „Föllsch Foll – Hinein!“. Das heißt in etwa „Fulda, voll hinein!“
Bekannt ist Fulda auch als Musical-Stadt. Die spotlight musicals GmbH sitzt in der Stadt und hat sich auf Musicaladaptionen historischer Stoffe sowie bekannter Romanvorlagen spezialisiert. Bekannte Stücke sind unter anderem „Bonifatius“, „Die Päpstin“, „Der Medicus“ und „Robin Hood“ (seit 2022). Spotlight veranstaltet seit 2014 auch jährlich den Musicalsommer. Aufgrund von Corona musste dieser 2020 und 2021 aussetzen.
Die Kinder-Akademie Fulda ist das erste eigenständige Kindermuseum in Deutschland. Es wurde 1991 auf Privatinitiative gegründet. Auf 2000 Quadratmetern Fläche regen im Museumsbereich interaktive Objekte aus Kunst und Kultur, Naturwissenschaft und Technik den Entdecker- und Forschergeist der Besucherinnen und Besucher an. Die Hauptattraktion in der Kinder-Akademie ist „Das Begehbare Herz“, das mit 36 Quadratmetern Grundfläche und fünf Metern Höhe einzigartig in Europa ist.
Zu den bekannten Unternehmen aus der Stadt und mit Wurzeln in der osthessischen Stadt gehört unter anderem Edag. Die Edag-Gruppe, die ihren Sitz seit 2015 in Arbon in der Schweiz hat, gilt als weltweit größter unabhängiger Entwicklungspartner der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Fulda Reifen (ursprünglich Gummiwerke Fulda) wurde im Jahr 1900 von Gustav Becker und Moritz Hasenclever gegründet. Das Reifenwerk ist seit 2009 ein Standort der Goodyear Dunlop Gruppe.
Das Klinikum Fulda ist nach der Anzahl der Betten (1007 Betten) das viertgrößte Krankenhaus in Hessen nach dem Universitätsklinikum Frankfurt, dem Klinikum Kassel und dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg. 1987 wurde die erste Herztransplantation am Klinikum erfolgreich durchgeführt. Im Prenatalzentrum am Klinikum überlebte 2010 ein Frühgeborenes (Frieda), das nach 21 Wochen und 5 Tagen zur Welt kam. 2019 überlebte ein weiteres Kind (Melina) nach nur 21 Wochen und 4 Tagen Schwangerschaft.
Zu den bekanntesten Sportlern der Stadt gehört Sebastian Kehl. Der Vizeweltmeister von 2002 spielte jahrelang bei Borussia Dortmund, wo er seit seiner aktiven Karriere aktuell als Leiter der Lizenzspielerabteilung tätig ist. Nach seinem Jugendverein SV Lahrbach spielte Sebastian Kehl bei Borussia Fulda (seit der Saison 2019/20: SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, Spielort: Sportpark Johannisau). Der TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell spielt in der Tischtennis-Bundesliga.
Die Landesgartenschau 2023 in Fulda
Unter dem Motto „Fulda verbindet“ findet die Landesgartenschau 2023 in Fulda statt. Die Landesgartenschau dauert insgesamt 165 Tage an und findet vom 27. April bis 8. Oktober 2023 statt. Die Landesgartenschau ist eine in mehreren deutschen Bundesländern stattfindende Ausstellung zum Thema Garten. Die Organisatoren in Fulda legen besonders viel Wert auf nachhaltige Verbindungen.
In Fulda feierte die Landesgartenschau 1994 in Hessen Premiere. 2023 wird sie zum siebten Mal ausgetragen. Im Mittelpunkt der Großveranstaltung stehen vier Areale:
- SonnenGarten
- KulturGarten
- GenussGarten
- WasserGarten
Die 42 Hektar große Ausstellungsfläche soll zum Verweilen sowie Genießen einladen und Inspirationen für den eigenen Garten geben.
In den vier Gärten werden rund 4000 Quadratmeter Blumenbänder aus Frühjahrsblühern und Sommerflor geboten sowie 3500 Quadratmeter Staudenpflanzungen, 12 bis 14 wechselnde Blumenschauen sowie 12 Schau- und Mottogärten. Mit Maßnahmen wie der Auswahl geeigneter Baumarten, dem Wassermanagement und dem Entsiegeln von Flächen wollen die Organisatoren den Folgen des Klimawandels Rechnung tragen.
Ursprünglich sollte Fulda die Landesgartenschau erst 2026 austragen. Damals bekam jedoch Darmstadt den Zuschlag für 2022. Doch da Darmstadt diese Veranstaltung finanziell nicht tragen konnte, bot Fulda an, die eigene Landesgartenschau vorzuziehen. Da den Verantwortlichen der Stadt 2022 zu früh war, einigte man sich auf ein außerordentliches Ausstellungsjahr 2023.
Der Hessentag 2026 in Fulda
In Fulda war für 2021 der Hessentag mit dem Motto „Foll hessisch“ geplant. Die Stadt sah den Hessentag auch als Programm für Stadtentwicklung. Aufgrund der Corona-Pandemie sollte der Hessentag 2021 zunächst abgespeckt mit weniger Großveranstaltungen stattfinden. Schon 1990 richtete die Stadt den Hessentag aus. Damals besuchten 700.000 Besucherinnen und Besucher das Landesfest. Im Januar 2021 wurde die Veranstaltung allerdings abgesagt - wegen Corona.
Die Absage des Hessentags 2021 war für die Stadt Fulda ein herber Schlag. Umso erfreulicher war die Nachricht, dass die Domstadt den Hessentag 2026 ausrichten kann. Entschieden hat das die Hessische Landesregierung in Wiesbaden. Nachdem Fulda den Hessentag im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt absagen musste, war die erneute Bewerbung als Ausrichterin des Landesfestes erfolgreich.
Menschen aus Fulda: Ferdinand Braun, Karl Storch, Johannes Dyba
Überregional bekannte Personen aus Fulda oder mit Bezug zu der Stadt sind unter anderem der Physiker und Nobelpreisträger Ferdinand Braun, der Hammerwurf-Olympiasieger Karl Storch, die Gespann-Weltmeister von 1955, Willi Faust und Karl Remmert, der ehemalige Profi-Radrennfahrer Patrik Sinkewitz, der Olympia-Schwimmer Jan-Philip Glania, der ehemalige Hessische Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) und der ehemalige Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Alfred Dregger. Bekannt durch die Hohmann-Affäre wurde Martin Hohmann (ehemals CDU, jetzt AfD).
Aktueller Bischof von Fulda ist seit 2018 Michael Gerber. Seine Vorgänger waren Heinz Josef Algermissen, Johannes Dyba und Eduard Schick. Jährlich im Herbst findet die Deutsche Bischofskonferenz in der Barockstadt statt, die katholisch geprägt ist. Die Diözese zählte Ende 2020 insgesamt 369.854 Katholiken. Laut Statistischem Bericht der Stadt von 2017 waren 44,6 Prozent der Einwohner Mitglied der katholischen Kirche.
Der Wahlkreis Fulda wurde in der CDU-Hochburg seit 1949 stets von den Direktkandidaten der CDU gewonnen. Michael Brand, der seit 2005 für die CDU als Abgeordneter im Bundestag sitzt, erhielt bei der Bundestagswahl 2021 insgesamt 38,1 Prozent der Stimmen (2017: 45,2 Prozent). Vor der Zeit des Nationalsozialismus war in der katholisch geprägten Stadt traditionell die Deutsche Zentrumspartei die stärkste Partei. (sar)