Testfazit

Testnote

1,4

sehr gut

Mit seiner Typbezeichnung und dem Gehäusedesign des vorigen Modelljahrs sorgt der LG OLED55CS9LA zunächst für Stirnrunzeln. Doch das ist vollkommen unbegründet. Denn die Technik ist auf dem aktuellen Stand und lässt nur wenig im Vergleich zum Schwestermodell LG OLED C2 vermissen, nur etwa eine Spur Maximalhelligkeit in großen Flächen oder freihändige Sprachsteuerung. Die wichtigsten Eigenschaften sind gleichwertig: tolle Bildqualität mit nahezu perfekten Farben und gigantischem Kontrast, sehr ordentlicher Ton und alle wichtigen Anschlüsse. Die umfassenden Streaming-Möglichkeiten und das moderne Bedienkonzept sind ohnehin bei allen aktuellen LG-Fernsehern gleich. Im Vergleich zum OLED C2 sieht der CS weniger schick aus, dafür ist er deutlich günstiger.

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Pro
  • Sehr natürliche Farbwiedergabe
  • Perfekter Kontrast
  • Sauber dargestellte Bewegungen
  • 4 HDMI-Eingänge gemäß HDMI 2.1
Kontra
  • Kein Kopfhörerausgang
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Etwas über 1.000 Euro sind ohne Frage viel Geld für einen 55-Zoll-Fernseher. Wer das 65 Zoll große Modell haben möchte, muss mit 1.500 Euro kalkulieren (Stand März 2023). Doch der LG OLED CS ist einfach zu verführerisch: Noch nie gab es zu diesen Preisen nahezu perfekte Bildqualität, die etliche teurere Fernseher blass aussehen lässt. Wie LG das schafft? Mit einer interessanten Modellstrategie. Der LG OLED CS lässt seine Sonderstellung schon anhand der Typenbezeichnung erahnen. Das Kürzel OLED verweist auf die Bildschirmtechnik. Im Vergleich zu den gängigeren LCD- oder LED-Fernsehern ist damit eine viel kontrastreichere Darstellung möglich. So sehen Filme klarer und fast dreidimensional aus, dementsprechend ist beim LG OLED CS ein hohes Qualitätsniveau zu erwarten. Das folgende Kürzel CS9LA macht jedoch stutzig. Die letzten drei Zeichen 9LA sind hier ohne Bedeutung, interessanter ist das CS. Normalerweise kennzeichnet LG seine Fernseher-Modellreihen mit einem Buchstaben und einer Ziffer, daraus lassen sich Qualitätsklasse und Modelljahr ablesen. So heißen die aktuellen Schwestermodelle etwa OLED B2, OLED C2 und OLED G2, die LG-Fernseher 2021 hießen OLED C1, OLED G1 und so weiter. Der CS passt offenkundig nicht in dieses Schema. Sein Gehäuse-Design gleicht dem aus dem Modelljahr 2021, die Technik dagegen soll aktuell sein. COMPUTER BILD hat im Test genau hingeschaut, ob und an welchen Stellen der neue OLED CS von den anderen LG-Fernsehern abweicht. Spoiler: Wir sind fündig geworden.

Die besten 55 Zoll Fernseher (um 140 cm)

Platz 1
Testsieger
LG Electronics
LG OLED55G48LW
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Platz 2
LG Electronics
LG OLED55G58LW
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Platz 3
Samsung
GQ55S95DAT
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Platz 4
LG Electronics
LG OLED55G49LS
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Platz 5
LG Electronics
LG OLED55G59LS
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Platz 6
Panasonic
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Platz 7
Sony
XR-55A95L (55 Zoll)
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Platz 8
Philips
55OLED909
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Platz 9
Panasonic
TV-55Z90A
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Platz 10
LG Electronics
LG OLED55C58LA
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Komplette Liste: Die besten 55 Zoll Fernseher (um 140 cm)

LG OLED CS oder OLED CS9LA: Diese Technik steckt drin

Aufgrund seiner Spezifikationen könnte er auch C1,5 oder C-Dreiviertelzwei heißen: Das Gehäuse des neuen OLED CS stammt vom OLED C1, der Bildschirm sieht sehr ähnlich aus. Beim OLED C2 dagegen ist der schwarze Rand um das sichtbare Bild schmaler – das Bild reicht bis auf vier Millimeter an den Rand des Fernsehers heran. Das ist das äußerliche Erkennungsmerkmal der moderneren OLED-evo-Bildschirme, die normalen OLEDs wie der CS haben einen sechs Millimeter breiten Rand. Die übrige Technik des CS hingegen mit Anschlüssen und allem Drum und Dran soll LG zufolge dem neuesten Stand des Modelljahrs 2022 entsprechen.
Der LG OLED CS steckt im Gehäuse der Vorjahresmodelle, die abgerundete äußere Metallkante ist ein Indiz dafür.

LG OLED CS im Test-Labor

Im Messlabor staunten die Tester nicht schlecht, denn der neue LG OLED CS erreichte ganz ähnliche Daten wie der teurere LG OLED C2 im Test: Die Maximalhelligkeit liegt auf ähnlichem Niveau, nur großflächig helle Bilder zeigt der CS eine Spur dunkler als der C2. Im direkten Vergleich und mit Messgeräten ist das erkennbar, ansonsten eher nicht. Wenige OLED-TVs wie der LG OLED G2 und der Panasonic LZW2004 sind mit aufwendigerer Wärmeabfuhr noch heller, aber auch ein ordentliches Stück teurer. Was dem CS für perfekte HDR-Brillanz fehlt, also für Filme mit zum Teil noch höherer Maximalhelligkeit, passt sein Bildprozessor sehr gekonnt mit sogenanntem Tone-Mapping an. Damit sind die Helligkeitsabstufungen kurz vor der Maximalhelligkeit zunehmend enger gestaffelt. So geht in den Bildern keinerlei Zeichnung verloren, das klappte im Test noch etwas besser als bei früheren Generationen – Gleiches zeigten die Tests vom OLED C2 und OLED G2.
Farbabweichungen (linkes Diagramm) sind dem LG OLED CS absolut fremd, den HDR-Farbumfang stellt er beim Test mit der Software Calman vollständig dar.

LG OLED CS im Test: So gut ist die Bildqualität

Ein makelloses Bild gab der LG OLED CS auch am anderen Ende des Helligkeitsspektrums ab: Tiefes Schwarz können OLED-Fernseher ohnehin perfekt darstellen, dazu knipsen sie einfach ihre selbstleuchtenden Pixel an entsprechenden Stellen aus – weniger Licht und damit tieferes Schwarz geht nicht. LCD-Fernseher dagegen arbeiten mit mehr oder weniger lichtdurchlässigen Pixeln, die eine Lichtquelle dahinter durchleuchtet. Doch selbst durch undurchsichtig geschaltete Pixel schimmert immer etwas von diesem Backlight durch. Schon eine winzige Spur genügt, um den Filmbildern Tiefe und Klarheit zu nehmen. Der LG OLED CS meisterte außerdem die Schattierungen nahe Schwarz ohne Probleme. Langsames Ein- und Ausblenden erfolgte damit in Filmen ohne störende Helligkeitssprünge, auch Sternenhimmel und Weltraumszenen sahen mustergültig aus.
In der Spitze ist der LG OLED CS ähnlich hell wie der teurere C2 und heller als dessen Vorgänger C1.

Farben gibt der LG OLED CS quasi perfekt wieder

Dass bei OLED-Fernsehern Farben bei maximaler Helligkeit ausbleichen können, erwies sich auch beim OLED CS eher als theoritisches Phänomen, in der Praxis gab es an Brillanz und Farbsättigung nichts auszusetzen. Die Farbwiedergabe insgesamt erreicht den gleichen Perfektionsgrad wie andere LG OLEDs, da stimmten auch die kritischen Haut- und Zwischentöne – besser geht es derzeit kaum. Selbst den erweiterten Farbumfang, mit dem HDR-Filme gesegnet sind, stellt der OLED CS nahezu vollständig dar. Hinzu kommt eine hohe Blickwinkelstabilität: Die Farben bleichen nicht aus und verändern sich kaum, wenn man von der Seite aus auf den Fernseher guckt. Der LG OLED CS bietet nicht nur vielfältige manuelle Einstellmöglichkeiten, Profis können ihn außerdem wie seine teureren Geschwister sehr präzise kalibrieren, also auf absolut perfekte Farben und Graustufen trimmen. Dazu nutzt der Fernseher die Software Calman, die das Bild an mehr als 30.000 Kontrollpunkten vermisst und korrigiert.
In der Bild-Einstellung Filmmaker Mode ist der LG OLED CS ab Werk perfekt justiert.

Die besten Bildeinstellungen für den LG OLED CS

Wie die anderen OLED-Fernseher von LG ist der OLED CS ab Werk arg dunkel eingestellt und Farben wirken etwas kühl. Mit dem Wechsel auf einen anderen Bildmodus lässt sich das in Windeseile korrigieren. Die übrigen Optionen im Einstellmenü sind teils hilfreich, teils eher kontraproduktiv. COMPUTER BILD gibt einen Überblick:
  • Bildmodus: Wie üblich bei LG-Fernsehern ist das der Filmmaker Mode. Farben, Helligkeit und Graustufen sind damit ab Werk perfekt eingestellt, in diesem Modus erfolgten im Test die Messungen und Sichttests. Ganz wichtig: Die Einstellung des Bildmodus ist jeweils separat erforderlich für TV-Wiedergabe, HDMI-Quellen und für Streaming mit den auf dem Fernseher installierten Apps. Außerdem ist für HDR-Wiedergabe der Wechsel vom Standard-Modus auf Filmmaker Mode fällig. Anschließend merkt sich der Fernseher diese Wahl. Unterhalb des Menüpunkts für den Bildmodus geht es in die Erweiterten Einstellungen fürs Fein-Tuning ganz nach Geschmack:
  • Helligkeit: Die Option Größte Helligkeit lässt normale TV-Sendungen und Filme ohne HDR-Technik brillanter aussehen. Wählen Sie nach Geschmack Niedrig oder Mittel, die höchste Einstellung dagegen führt zu leicht überstrahlten Bildern. HDR Tone Mapping: Damit passt der Fernseher den Kontrast ständig an die laufenden Bilder an, um ein Absaufen in dunklen Szenen und Überstrahlen in hellen Bildbereichen zu vermeiden. Alle anderen Unterpunkte bleiben in der Werkseinstellung.
  • Farbe: Hier können alle Einstellungen unverändert bleiben, ohne technische Hilfsmittel lassen sich keine Verbesserungen erzielen.
  • Klarheit: Mit Rauschunterdrückung Automatisch und MPEG-Rauschunterdrückung Automatisch reduziert der G2 grieseliges Bildrauschen und glättet Bildklötzchen, ohne dass gleich Filmkorn oder Texturen verschwinden. Glatte Abstufung Mittel bügelt unschöne Farb- und Helligkeitsstufen in Verläufen wie bei Abendhimmeln aus. Darunter folgt der Menüpunkt True Motion zur Bewegungsglättung: Die Option Filmische Bewegung belässt es bei den 24 Filmbildern pro Sekunde und korrigiert nur holprige Bewegungsabläufe. Die Einstellung Glatte Bewegung berechnet Zwischenbilder, sodass Bewegungen flüssig ablaufen. Das gelang dem LG im Test ohne nennenswerte Artefakte – da darf der Geschmack entscheiden. Der Menüpunkt Nutzerauswahl erlaubt manuelle Feineinstellung zum Entruckeln und für gesteigerte Bewegungsschärfe. Mit OLED Motion fügt der Fernseher blitzschnelle Schwarzphasen ein, um in Bewegungen den Schärfeeindruck zu erhöhen. Das kostet Bildhelligkeit und kann leicht flimmern, die verbesserte Bewegungsschärfe fällt hingegen nur geübten Zuschauern aus sehr kurzer Distanz auf. Im Test blieb diese Option daher abgeschaltet.
  • Filmmaker-Modus Auto-Einstellung: Dieser Schalter ist nur interessant, wenn Sie grundsätzlich einen anderen Bildmodus als den Filmmaker Mode verwenden – etwa Kino. Dann bewirkt die Auto-Einstellung einen Wechsel, sobald ein per HDMI angeschlossener Zuspieler oder ein Streaming-Dienst einen Spielfilm signalisiert.
  • Spiele-Optimierer: Der Bildmodus für Gamer hat einen seltsamen Namen, bietet aber interessante Optionen. Zum einen reduziert der zeitraubende Bildverarbeitung im Gerät, so dass der Fernseher das Bild nur minimal verzögert, die Latenz lag im Test bei 14 Millisekunden. Im Boost-Modus reduziert sich die auf etwa 10 Millisekunden, dann kann es aber zuweilen zu Rucklern kommen. Außerdem ist Spiele-Orientiertes Bild-Tuning möglich. Es gibt zum Beispiel einen Modus mit optimierter Kontrasteinstellung für dunkle Räume, während etwa der Schwarz-Stabilisierer sehr dunkle Bildbereiche aufhellt, um Gegner früher sichtbar zu machen. Je nach angeschlossenem Computer sind die VRR-Modi Nvidia G-Sync und AMD Freesync Premium wählbar.

LG OLED CS: Technische Daten im Überblick

LG OLED CS: Technische Daten im Überblick
OLED 55CS9LA
OLED 65C27LA
Auflösung
3840x2160
3840x2160
Helligkeit (HDR max.)
811 cd/m2
791 cd/m2
Kontrast
50000:1
50000:1
Farbabweichung dE
1,3
1,8
Farbtemperatur
6383 K
6306 K
Farbraum DCI-P3
98,5%
99,3%
Latenz
14 ms
12 ms
Eingänge
4x HDMI (4 bis 120Hz)
4x HDMI (4 bis 120Hz)

Der Lichtsensor spart Strom

Der LG OLED CS passt ab Werk seine Bildhelligkeit an die Umgebung an. Das funktioniert gut, wobei die Mindesthelligkeit nach Geschmack einstellbar ist. Die entsprechenden Menüpunkte sind allerdings kaum intuitiv zu finden: Ausgehend vom Hauptmenü sind die im Bereich Allgemein unter OLED-Pflege und dort unter Selbstpflege des Geräts vergraben. Da bietet das Untermenü Energiesparen die Option Energiesparschritt. Mit der Einstellung Automatisch ist der Lichtsensor aktiviert. Eine Menüzeile darunter ist die Mindest-Helligkeit einstellbar. Ab Werk ist die auf 5 eingestellt, auf 10 wirkt das Bild deutlich brillanter. Im Menübereich Allgemein findet sich unter AI Dienste eine Reihe Optionen rund um künstliche Intelligenz. Die soll auf verschiedene Weise Bild und Ton verbessern. In erster Linie ist die Einstellung der AI-Helligkeit empfehlenswert, eine subtile Tonwertkorrektur, passend zur Umgebungshelligkeit.
Der ab Werk aktivierte Lichtsensor regelt die Helligkeit im dunklen Raum zurück. Wem das Bild dann zu funzelig ist, der regelt die Mindesthelligkeit einfach hoch.

Manche Optionen verschlechtern das Bild

In dem umfangreichen Menü der LG-Fernseher haben sich etliche weitere Optionen angesammelt, die es unnötig unübersichtlich machen. So findet sich hinter dem Menüpunkt OLED-Pflege die Option Einstellungen der Bildschirmpflege mit den drei Möglichkeiten "Komfort-Modus", "Kinomodus" und "Kinderpflege Modus". Das klingt obskur, und das ist es auch. Denn alle verfälschen die eigentlich mustergültige Farbwiedergabe, ohne im Gegenzug einen Nutzen zu zeigen. Geradezu esoterisch wirkt im Untermenü Bild die Option Weniger Blaulicht. Das soll Menschen beruhigen, die blaue Lichtanteile von Bildschirmen für schädlich halten. Damit bekommt das Bild einen deutlichen Rotstich – stattdessen könnte man auch eine rosa Sonnenbrille aufsetzen. Am besten ist es, alle diese Optionen erst gar nicht anzurühren. Nützlich können dagegen in den Familieneinstellung eingrenzbare Nutzungszeiten sein. Wer länger oder später fernsehen will, muss die hinterlegte PIN kennen.
Der LG OLED CS meisterte im Test knallige Computerspiele genausogut wie Dokus und Spielfilme.

Besserer Klang auf Knopfdruck

Ebenfalls von anderen LG-Fernsehern bekannt ist die Einmessautomatik zur Klangoptimierung. Die Lautsprecherausstattung des LG OLED CS ist unspektakulär, aber ordentlich gemacht: In der TV-Unterseite werkeln zwei Schallwandler, unterstützt von einem Tieftöner in der Rückseite. Bei Montage auf dem Standfuß profitieren die von dessen Ausrichtung schräg nach vorne. Die Einmessautomatik passt den Klang an die Umgebung an. Nach dem Start der Prozedur im Menü (unter AI Dienst und AI Akustikabstimmung) gibt der Fernseher drollig klingende Testtöne wieder. Die Fernbedienung erfasst mit ihrem eingebauten Mikrofon, wie die Töne im Raum klingen, und gibt diese Messung an den Fernseher zurück. Der verändert dann die Klangabstimmung so, dass es möglichst natürlich klingt, also Bässe nicht dröhnen und Höhen nicht scheppern. Das funktionierte im Test gut und führte zu merklich klarerer Sprachwiedergabe.
Die smarte Fernbedienung des LG OLED CS ist die gleiche wie bei den anderen aktuellen Fernsehern des Herstellers.

Nicht alle Anschlüsse, aber HDMI 2.1

Für besseren Klang ist eine Soundbar oder eine Heimkino-Anlage anschließbar. Einer der vier HDMI-Anschlüsse gibt Raumklang inklusive Dolby Atmos aus (eARC, erweiterter Audio Rückkanal). Alternativ sind ein optischer Digitalausgang und Bluetooth vorhanden, nicht aber ein herkömmlicher Kopfhörerausgang. Sehr schön: Per Bluetooth lässt sich ein Lautsprecher hinter den Zuschauern und Zuschauerinnen für Raumklang ansteuern. Für bestmögliche Videoübertragung bieten die vier HDMI-Eingänge fast alle Möglichkeiten von HDMI 2.1: 4K-Auflösung ist mit bis zu 120 Bildern und 48 Gigabit pro Sekunde zuspielbar, außerdem mit variablen Bildraten inklusive der Standards AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync – diese Features sind für Gamer wichtig. Schön ist für die auch der Game-Optimizer, ein in einen eigenen Menüpunkt ausgelagertes Einstellmenü mit sinnvollen Optionen zur Bildanpassung. Die Bildverzögerung des Fernsehers (Latenz) fällt bei normaler 60-Hertz-Zuspielung mit zwölf Millisekunden erfreulich kurz aus, ein Versatz zwischen Aktionen am Game-Controller und Reaktionen auf dem Bildschirm ist nicht spürbar.
Alle vier HDMI-Anschlüsse des LG OLED CS verarbeiten 4K mit bis zu 120 Hertz. Einen AV-Eingang oder einen Kopfhörerausgang gibt es leider nicht.

Jede Menge Streaming-Apps & Cloud-Gaming

Per Netzwerkanschluss und WLAN klappt der Zugang zu Mediatheken, YouTube und allen großen Streaming-Anbietern. So gibt es Apps für Amazon Prime Video und Netflix genauso wie für Apple TV, Disney+, Joyn und RTL+. Auch Sportanbieter wie DAZN und Magenta Sport sind vertreten, ebenso Sky mit seinen Angeboten Sky Q und Sky Ticket. Gamer können in der Cloud spielen, da stehen die Apps von Stadia und von Nvidia GeForce Now bereit. Neu für LG-Fernseher ist Multiview zur Darstellung mehrerer Programme gleichzeitig. Das klappt nebeneinander als Bild-in-Bild-Darstellung. Allerdings beschränkt LG die mögliche Auswahl für die beiden Anzeigefenster. So lässt sich beim Fernsehen zusätzlich der Smartphone-Bildschirm spiegeln, nicht aber das Bild vom HDMI-Zuspieler oder von einer App einblenden. Außerdem hat LG beim OLED CS die neue Bildschirmschonerfunktion der 2er-Modelle gestrichen. So gibt es kein schlechtes Gewissen wegen zusätzlichen Stromverbrauchs.
Die bunten Empfehlungen in der Mitte machen den Home-Screen des LG OLED CS etwas unübersichtlich.

Startbildschirm mit Stärken & Schwächen

Ein Druck auf die Home-Taste der Fernbedienung gibt einen Überblick über das Unterhaltungsangebot. In der Mitte dominieren ziemlich willenlose Empfehlungen, da sind andere Smart-TV-Plattformen zielgerichteter. Darunter ist die Reihe der installierten Apps um so gelungener, in Umfang und Reihenfolge lässt sie sich beliebig anpassen. Neu ist eine große Schaltfläche oben rechts für die zuletzt genutzte Programmquelle – sehr praktisch. Mit dem Suchfenster daneben lässt sich schnell das Wunschprogramm finden, die Eingabe kann auch per Sprache erfolgen. Dafür nutzt LG die hauseigene ThinQ-Sprachassistenz. Die ist einigermaßen treffsicher beim TV-Programm und bei großen Streaming-Anbietern. Zum Pizza bestellen und Licht schalten sind auch der Google Assistant und Alexa verfügbar, für beide gibt es eigene Tasten auf der Fernbedienung. Freihändige Bedienung auf Zuruf wie beim C2 ist indes nicht möglich, dazu fehlen dem CS die Mikrofone im TV-Gehäuse. Es lassen sich nun mehrere Nutzerprofile anlegen, mit denen individuelle Startbildschirme zu sehen sind. Wer sich an dem Werbefenster oben links stört, kann es gegen die Wettervorschau ersetzen: Dazu schalten Sie im Menü unter Allgemein, System, Zusätzliche Einstellungen und Startseiteneinstellung die Home Promotion aus. Auf der zweiten Bildschirmseite des Home-Screens folgen etwa die Übersicht der angeschlossenen Geräte und eine Liste mit zuletzt gesehenen Sendern.

LG

OLED55CS9LA

  • Sehr natürliche Farbwiedergabe
  • Perfekter Kontrast
  • Sauber dargestellte Bewegungen
  • 4 HDMI-Eingänge gemäß HDMI 2.1
  • Kein Kopfhörerausgang
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Testfazit LG OLED CS9LA

Mit seiner Typbezeichnung und dem Gehäusedesign des vorigen Modelljahrs sorgt der LG OLED CS zunächst für Stirnrunzeln, doch das ist vollkommen unbegründet. Denn die Technik ist auf dem aktuellen Stand und lässt nur wenig im Vergleich zum Schwestermodell LG OLED C2 vermissen, nur etwa eine Spur Maximalhelligkeit in großen Flächen oder freihändige Sprachsteuerung. Die wichtigsten Eigenschaften sind gleichwertig: tolle Bildqualität mit nahezu perfekten Farben und gigantischem Kontrast, sehr ordentlicher Ton und alle wichtigen Anschlüsse. Die umfassenden Streaming-Möglichkeiten und das moderne Bedienkonzept sind ohnehin bei allen aktuellen LG-Fernsehern gleich. Dass der OLED CS keine Mikrofone zur Sprachsteuerung eingebaut hat, dürfte viele Interessenten eher beruhigen als stören. Im Vergleich zum OLED C2 sieht der CS außerdem weniger schick aus, dafür ist er deutlich günstiger. Einen direkten Nachfolger wird es voraussichtlich nicht geben (LG Fernseher 2023 im Überblick), so dass dieses Preis-Leistungs-Verhältnis bis auf weiteres einmalig bleiben dürfte.

LG

OLED65CS9LA

  • Sehr natürliche Farbwiedergabe
  • Perfekter Kontrast
  • Sauber dargestellte Bewegungen
  • 4 HDMI-Eingänge gemäß HDMI 2.1
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Während es den C2 in sechs Größen gibt, sind es beim OLED-Geheimtipp nur drei: Das getestete Modell LG OLED55CS9LA hat einen 140 Zentimeter großen Bildschirm. Wem das zu klein ist, der bekommt mit dem LG OLED65CS9LA ein technisch identisches Gerät mit 164 Zentimeter Bilddiagonale. Sollte auch das nicht reichen, bietet sich der LG OLED77CS9LA mit 195 Zentimetern an.