Saug- und Wischroboter Roborock S8 Pro Ultra – schlau und gründlich, aber mächtig teuer

Klein ist der Roborock S8 Pro Ultra nicht, das Gerät dominiert den Raum.
Klein ist der Roborock S8 Pro Ultra nicht, das Gerät dominiert den Raum.
© Roborock / PR
Der Roborock S8 Pro Ultra will das Non-Plus-Ultra der Saugroboter sein. Tatsächlich saugt und wischt das Kombigerät die Wohnung gründlich sauber und zickt nicht herum. Doch beim Preisschild muss man schlucken.

Der Roborock S8 Pro Ultra – diese Namenszusätze sind wichtig – will erklärtermaßen das Non-Plus-Ultra der Saug-Wisch-Roboter markieren. Und in der Tat, das Gerät ist eindrucksvoll. Der kreisrunde Roboter fällt in Design und Größe nicht weiter auf, aber die Basisstation kann man ein "Möbelstück" nennen. Das Gerät hat eine Standfläche von 42 mal 50 Zentimeter und benötigt zunächst einmal einen Platz. Bei uns fand sich zum Glück in der Küche ein ausreichend großes "Fleckchen". Da die Wasserbehälter regelmäßig gefüllt und geleert werden wollen, kann man die Station auch nicht unter einem Tisch oder einem Board verstecken. Der Lieferumfang ist wie erwartet, es gibt die beiden Geräte, einen extra Staubbeutel und ein Stromkabel. Mit dem Roborock kann man sofort loslegen. Oder zumindest beinahe. Man sollte schon die App installieren und den Roboter im Netz anmelden. Dann wird sich meistens die Firmware aktualisieren. Schließlich wird noch Wasser in den Frischwassertank gefüllt und der Roboter ist startklar.

Genau genommen muss man sich nicht weiter mit dem Gerät beschäftigen, wenn man auf Reinigungspläne, Mapping und Zonen keine Lust hat. Ein Knopfdruck am Gerät oder auf der App genügt und der Reinigungsvorgang startet. Da die Maschine für eine größere Wohnung doch relativ viel Zeit benötigt, haben wir dann doch einen Reinigungsplan – Start morgens um 5 Uhr – erstellt.

Selbstständiger Helfer

Das Gerät startet und erkundet selbständig die Räume der Wohnung. Wenn man mag, kann man sich die Fortschritte auf der App ansehen, nötig ist das nicht. Voreingestellt ist ein "Vorsicht Modus", der versucht, Kollisionen zu vermeiden. Dann werden sehr enge Stellen bei der Reinigung ausgelassen.  Nach einigen Durchgängen wird eine Karte abgespeichert, wenn man mag, kann man sie bearbeiten, man muss es aber nicht. Das Gerät arbeitet auch so weitgehend störungsfrei. 100-prozentige Sicherheit gibt es wie immer nicht. Ab und an verschluckt sich der Roborock am Rest eines Kabelbinders oder an Hundespielzeug, größere Objekte werden aber zuverlässig erkannt.  Dann und wann und eher selten manövriert er sich eine verwinkelte Ecke, aus der es sich nicht befreien kann. Und es gibt auch mal Probleme mit der Höhenbegrenzung, dann steckt der Roborock unter dem Bett fest. Doch das System ist lernfähig, nach einiger Zeit gibt es kaum noch Zwischenfälle. In aller Regel absolviert der Roboter seine Tour auch in unserem komplizierten und vollgestellten Grundriss ohne jede Probleme. Damit sind wir sehr zufrieden.

Wischen ist besser 

Wie bei allen Robotern ist an Stufen und vor Türen Endstation. Dazu kommt die gute Reinigungsleistung. Der S8 Ultra Pro wischt und saugt und erkennt dabei den Untergrund. Die Wohnung ist jeden Morgen wirklich sauber. Positiv wirkt sich der Wasserwechsel aus. Hier wird nicht nur einmal feucht übergewischt. Es wird befeuchtet, ein wenig gerubbelt und abgesaugt. Alle drei Tage muss dann an der Station Frischwasser nachgefüllt und Schmutzwasser abgegossen werden. Das Schmutzwasser nehmen Geräte ohne Absaugstation, letztlich nicht auf, sie verteilen den Schmuddel nur gleichmäßig in der Wohnung. Grundsätzlich sind Roboter, die ihr Wasser an einer Dockingstation wechseln, denen weit überlegen, die nur über einen Minitank im Roboter verfügen.

Das vibrierende Tuch entfernt losen Schmutz, also Hausstaub und kleinere Verschmutzungen. Angetrocknete Flecken – etwa Ketchup oder Ähnliches am Küchenboden – löst es nicht. Das erwarten wir auch nicht. Man kann auch nicht den Boden in einem Pferdestall mit so einem Roboter sauber bekommen. Geräte mit rotierenden Wischmopp reinigen noch besser, aber in der Praxis muss man Abwägungen treffen. Die wenigsten Böden vertragen es auf Dauer, jeden Tag intensiv geschrubbt zu werden.

Keine üblen Gerüche

Uns hat es so gefallen. Cool, dass das Reinigungspad regelmäßig gespült und getrocknet wird. Es müffelt nicht und es bildet sich auch kein Schimmelbiotop. Der Saugvorgang wird von zwei gegenläufig arbeitenden Gummiwalzen unterstützt. Das Ergebnis ist auf Teppich und Hartboden sehr gut. Sehr nett sind die gerade Streifen, die das Gerät auf dem Teppich hinterlässt. Unsere Wohnung hat offene Zugänge zu einem derzeit häufig matschigen Garten, dazu verteilt ein großer Hund großzügig Haare und Schmutz vom Rasen. Die vom Roborock gereinigten Flächen sind jeden Morgen praktisch staubfrei. Natürlich macht es sich auch bemerkbar, dass das Gerät jeden Morgen arbeitet, so häufig würde man manuell nicht saugen und wischen. Angenehm ist auch das Handling der Station. Mit einem Griff sind die Wasserbehälter entnommen und wieder eingesetzt. Das Gerät selbst verschmutzt kaum. Ab und an sollte man die Dockingstation abwischen, den Mob wechseln und den Filter spülen. Der Staub wird in einem Beutel gesammelt. Man muss also regelmäßig Beutel nachkaufen.

Navigation und Reinigung des Geräts sind top. Ob man alle Spielereien der App ausprobiert, hängt vom eigenen Naturell ab. Bei uns sind die Türen von Bad und Schlafzimmer meist verschlossen. Wenn man mag, kann solche Zone gesondert ausweisen und dem Roboter einen Reinigungsbefehl geben, wenn die Türen geöffnet sind. Man kann ihn aber dort auch einfach auf den Boden setzen. In der Praxis finden wir es wichtiger, dass das Gerät ohne Zwischenfälle seinen Dienst tut, und von allein schlauer wird. Tatsächlich mussten wir uns kaum um den Helfer kümmern. Nur wenn der Hund allzu sehr haart, muss man gelegentlich die Walzen von Flusenballen befreien. 

Und tatsächlich kommt man nicht mit dem Schmutzwasser in Berührung. Den entsprechenden Behälter sollte man ab und an durchspülen, das war es aber auch schon. 

Der Preis ist allerdings heiß

Ob man den stolzen Preis von fast 1500 Euro für Saug-Wisch-Roboter ausgeben will, muss jeder selbst entscheiden. Die Top-Geräte bewegen sich in diesem Preissegment, und der Roborock S8 Pro Ultra ist sein Geld auch wert. Aber natürlich kann sich auch ein deutlich günstigeres Gerät besorgen, das dann eben nicht High-End ist, aber doch auch ganz gut funktioniert.

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