💸❓ Mysterium SCHUFA: Welche Faktoren beeinflussen deinen Score?

Ihr eröffnet ein Bankkonto, beantragt eine Kreditkarte, schließt einen Kredit ab oder mietet einfach eine Wohnung an – schon habt ihr Kontakt zur SCHUFA. Doch wie ist eigentlich mein SCHUFA-Score und bekomme ich den neuen Handyvertrag vielleicht deswegen nicht? Transparent geht jedenfalls anders und daher möchten wir euch in diesem Artikel ein paar Einflussfaktoren vorstellen und natürlich auch ein paar Mythen aus dem Weg räumen

Diese Faktoren sind natürlich nur subjektiv und bei jedem unterschiedlich zu bewerten, daher solltet ihr für Klarheit eine Bonitätsauskunft für 29,95€ anfordern:

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Die sieben relevanten Einflussfaktoren

Ihr fragt euch sicher gerade, woher MyTopDeals die Informationen über die Einflussfaktoren der SCHUFA nimmt, wenn doch alles so geheim ist, stimmt’s? Interna kennen wir leider auch nicht, aber die Auskunftei selbst hat online eine Übersicht bereitgestellt, die wir für euch einmal ausgequetscht haben und anhand privater Erfahrungen beurteilen. 

1. Umzüge

Ohne Umzüge geht es ja fast nicht. Da zieht ihr für das Studium in die große Stadt, findet Arbeit an anderer Stelle und so weiter… Die Frage bleibt also, welchen Einfluss das auf den Score hat? Kurz: keinen großen, aber dennoch bewertet die SCHUFA es besser, wenn man länger an derselben Adresse wohnt

Das hat direkt mehrere Gründe, denn die allgemeine Statistik zeigt, dass kürzliche Umzüge zu einem erhöhten Risiko führen in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Mit der Zeit nimmt der Einfluss des Umzugs auf den persönlichen Score aber wieder ab. 

2. Kreditkarten

Kreditkarten sind bereits etwas differenzierter zu betrachten, denn diese lassen den persönlichen Score anfangs etwas absacken und bauen diesen nach einem Jahr der Nutzung weiter aus. Daher bleibt festzuhalten, dass eine Kreditkarte durchaus als Booster für den SCHUFA-Score bewertet werden kann. Aber warum ist das eigentlich so? Nun, Kreditkarten stellen einen Vertrauensbeweis der Bank dar – ähnlich einem Kredit. Jedoch stellt die volle Ausschöpfung des Verfügungsrahmen eine finanzielle Belastung für den oder die Inhaber*in dar. 

Wer dann jedoch regelmäßig seine Zahlungsziele begleicht und das über ein Jahr beweist, zeigt aber auch, dass mit Geld gut umgegangen werden kann. Entsprechend verhält es sich auch bei Girokonten, aber dazu kommen wir noch! Übrigens: Wer mehr zwei Karten besitzt, hat statistisch gesehen ein höheres Risiko für Zahlungsausfälle. Das kann den Score dann wieder senken.

Wichtig Das Alter der Kreditkarte ist nicht zu verwechseln mit der Gültigkeitsdauer, welches auf den einzelnen Karten abgedruckt ist. Es bezieht sich stets auf den Beginn des Vertragsverhältnisses.

3. Online-Käufe auf Rechnung

Über Onlinekäufe muss ich euch hier im Blog ja nun wirklich nichts schreiben und grundsätzlich hat der Kauf in den Shops auch keine Auswirkung auf den Score. Wichtig ist jedoch, wenn ihr als Neukunde bestellt und dann – in einigen Shops ist das so – nur auf Rechnung kaufen könnt. Denn dann geht der Händler in Vorleistung und versendet die Ware, ohne vorher das Geld erhalten zu haben. Aufgrund des Risikos prüfen einige Händler die Bonität der Kund*Innen. 

Warum ist das so wichtig? Nun, der Kauf auf Rechnung stellt ein kurzfristiges Darlehen dar – quasi ein Extem-Kurzzeitkredit. Wer öfters auf Rechnung einkauft, hat statistisch gesehen ein höheres Risiko für Zahlungsausfälle und genau das kann den Score verschlechtern. Aber auch hier gilt: nach 12 Monaten verbessert sich dieser üblicherweise wieder.

4. Zahlungsausfälle

Wir hatten das Wort hier schon in fast jedem Eintrag: Zahlungsausfälle. Diese haben wohl den größten negativen Einfluss auf den SCHUFA-Score, denn keine Zahlung lässt ja vermuten, dass ihr die Rechnungen nicht bezahlen könnt. Der Score bessert sich erst dann, wenn die Forderung beglichen ist. Wirklich keinen Einfluss auf eure Bewertung hat der Ausfall aber erst nach drei Jahren, denn bis dahin erfolgt eine taggenaue Hinterlegung der Zahlungsstörung im System. Hintergrund ist auch hier, dass die Statistik ergeben hat, dass es bei Personen mit mindestens einer unbezahlten Rechnung häufiger zu Zahlungsausfällen kommt.

Wichtig Wenn ihr einmalig eine Rechnung nicht sofort begleicht, ist das nicht so schlimm. Denn für den Score spielt es erst eine Rolle, wenn mindestens zwei Mahnungen verschickt worden sind. Außerdem müssen zwischen erster und zweiter Mahnung mindestens 4 Wochen liegen und der Gläubiger muss den Schuldner (also euch) bei der ersten ausgegangenen Mahnung über eine Meldung an die SCHUFA informieren.

Das kann ich übrigens so belegen: Ein Provider hatte vor vielen Jahren meine IBAN falsch notiert und entsprechend konnten die Handyrechnungen nicht beglichen werden. Es erfolgte ein Eintrag bei der SCHUFA, der dann nach der Korrektur und Begleichung der Rechnungen, deaktiviert wurde. 

5. Ratenkredite

Jetzt kommen wir zu einem spannenden Thema, welches bei euch auch bei fast jedem Kreditangebot thematisiert wird: Der Einfluss von Ratenkrediten. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein Kredit auch einer zusätzliche finanzielle Belastung bedeutet, denn durch die monatlichen Raten gibt es entsprechend weniger Spielraum für weitere finanzielle Belastungen. Zusätzlich verschlechtert wird euer Score übrigens, wenn ihr zeitnah mehrere Kredite abschließt

Schufa

Allerdings – und jetzt wird es spannend – verbessert sich der Score, wenn ihr regelmäßige Rückzahlungen leistet. Denn mit jeder Ratenzahlung beweist ihr, dass ihr euch einen Kredit „leisten“ könnt. Eine komplette Rückzahlung des oder der Kredite steht dann für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Zahlungsverpflichtungen. Entsprechend steigert das eure Kreditwürdigkeit bei Banken und Unternehmen.

Wichtig Wenn ihr euch lediglich über Kreditkonditionen informieren – beispielsweise bei Smava – hat das keinen Einfluss auf den Score.

6. Girokonten

Ohne eigenem Girokonto geht es heute nicht mehr – aber auch hier gilt: auf das Alter kommt es an! Nein, nicht auf eurer Alter, sondern auf die Dauer, die ihr das Konto bereits besitzt. Denn je länger ein Konto in Verwendung ist, desto deutlicher habt ihr bewiesen, dass ihr mit finanziellen Verpflichtungen umgehen könnt. Das verbessert dann natürlich euren Score.

Wie sieht es aber mit dem Überziehungsrahmen (Dispo) aus? Diese wirken sich unterschiedlich auf den Score aus, denn wer nie oder nur selten in den Dispo rutscht, stellt für die Bank kein Risiko dar. Wer hingegen mehrere Konten besitzt und entsprechend sogar in mehrere Überziehungsrahmen rutschen kann, stellt ein noch größeres Risiko dar. Entsprechend verschlechtert jedes weitere Konto den Score durch die Gefahr von Zahlungsschwierigkeiten.

Dennoch sollte das für euch kein Kontenkiller sein, denn das Drei-Konten-Modell oder ein separates Konto für Tages- und Festgeld ist oftmals wichtiger als der etwas gesunkene Score und letztere beinhalten natürlich auch keinen Dispo-Rahmen. 

7. Immobilienkredite

Immobilienkredite belasten den Score, schließlich handelt es sich ja um Kredite. Stimmt? Stimmt nicht! Denn diese wirken sich sogar positiv auf den Score aus. Das liegt daran, dass vor der Aufnahme eines solchen Kredites eine umfangreiche Kreditwürdigkeitsprüfung durch die Bank erfolgt. Außerdem gilt die Immobilie selbst ja immer als Sicherheit für die Bank, solltet ihr in Zahlungsschwierigkeiten geraden. Hier zeigt die Statistik, dass Personen mit Immobilienkrediten seltener Zahlungsausfälle verursachen. 

SCHUFA-Mythen aufgedeckt

So, das waren sie: die Haupteinflüsse auf euren persönlichen SCHUFA-Score. Dennoch gibt es auch viele Mythen, die wir hier einmal aufdecken möchten. Dann kann’s beim nächsten Stammtisch auch wieder rund gehen. Also los, schauen wir doch mal, was es hier alles  so in den Alltagsgesprächen gibt…

Nationalität & Religion

Eure Nationalität, eure Religion und auch eure politische Einstellung werden von der SCHUFA weder erhoben noch gespeichert. 

Alter & Geschlecht

Auch das Alter und das Geschlecht von euch werden im SCHUFA-Scoring nicht berücksichtigt. Den Familienstand speichert die SCHUFA gar nicht erst

Schufa   Kopie

Soziale Netzwerke

Die SCHUFA nutzt keinerlei Daten aus sozialen Netzwerken – wäre auch die Frage wie das datenschutzrechtlich und personell gestemmt werden sollte?! 

Wohngegend

Wer in München, Hamburg oder auf Sylt wohnt, hat sofort einen viel besseren Score bei der SCHUFA! – Quatsch! 🙂 Dazu schreibt die SCHUFA:

„Aufgrund unseres besonderen Datenbestandes mit kreditrelevanten Informationen führen wir standardmäßig – das heißt bei 99,7 % aller Scoreberechnungen – kein Geoscoring zur Einschätzung der Bonität durch. Es spielt keine Rolle, ob jemand in einer „guten“ oder „weniger guten“ Gegend wohnt.“

Lediglich in wenigen Ausnahmefällen – nämlich wenn zu einer angefragten Person noch keine Informationen vorliegen – und auch nur bei Anfragen aus dem eCommerce, wird auf die  Adressdaten zurückgegriffen. Übrigens auch nur dann, wenn dies vom Unternehmen explizit gewünscht wird. Hier zeigt sich zudem, dass keine Registrierung bei der SCHUFA sich sogar negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirken kann. 

Vermögen

Dass das Vermögen getrackt wird, habe ich sogar selbst einmal geglaubt. Fakt ist aber, dass euer Vermögen wie Immobilien, Wertpapiere oder Ersparnisse nicht bei der SCHUFA bekannt ist. Entsprechend können diese Werte auch nicht für Ihre Bonitätseinschätzung herangezogen werden. Lediglich über den Abschluss eines Immobilienkredits ist die SCHUFA mittelbar über das Eigentum an einer Immobilie informiert – siehe weiter oben.

Einkommen

Auch eine Mitteilung des Arbeitgebers über das Einkommen erfolgt nicht an die SCHUFA. Auch nicht, ob ihr ein regelmäßiges Gehalt, eine Rente oder Sozialleistungen bezieht.

Fazit

Hättet ihr’s gedacht? – Ich bin nur etwas überrascht, denn der Großteil ergibt durchaus Sinn. Dennoch finde ich es sehr gut, dass die SCHUFA endlich die Tür einen Spalt breit öffnet und etwas Transparenz zulässt. Eine offene Darstellung von Bewertungskriterien und Mythen senkt nämlich massiv den Stammtischfaktor und somit auch ein positives oder negatives Bild.

Aber nun seid ihr gefragt – wie ergeht’s euch? Was hat euch am meisten überrascht und wie geht ihr mit den gewonnen Informationen um? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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